Floskel-Detox: Warum Klartext reden keine Drohung ist

Klarheit ist eines meiner Lieblingsthemen.

Denn: Je klarer wir sind, je klarer wir uns äußern und unsere - uns zunächst selbst klar gewordenen - Bedürfnisse und Anliegen zum Ausdruck bringen, umso eher werden wir gehört und verstanden. In den Gesprächen, die wir führen. In den Texten, die wir schreiben. Überall dort, wo wir Worte nutzen, um uns auszudrücken. Ganz gleich, ob wir dies im privaten oder beruflichen Kontext tun.

 

Denn das ist der Klartext, den wir uns insgeheim so oft wünschen.

"Lass uns mal Klartext reden!" klingt jedoch häufig wie eine Drohung. Offen gestanden: Für mich klingt es eher verheißungsvoll. 

 

Denn Klartext ist wunderbar. Mehr von diesem Klartext ließe uns auch ganz schnell die Erfahrung machen, dass es viele Umwege, sprachliche Spitzfindigkeiten und auch so manches Missverständnis nicht braucht. Und vor allem: Wir würden spüren, wie gut es tut, das auszusprechen, was von Herzen kommt! Wir können erleben, dass unsere Worte tatsächlich etwas und jemanden erreichen. 

 

Bewusste Worte kommen von Herzen

Es braucht also einen selbst-bewussten Umgang mit uns und den Worten, mit denen wir versuchen, unseren Blick auf die Welt zu teilen. Mit denen wir uns auszudrücken, unsere Ideen und unsere Ideale umsetzen wollen, sie - so wie uns - wirksam ins Leben einbringen wollen.

 

Unsere Kopflastigkeit, die vielfältigen Prägungen und vielleicht auch jene unliebsamen Erfahrungen, die wir mit wahrhaftigen Äußerungen bereits gemacht haben mögen - sie halten uns in unterschiedlichem Maß davon ab, aus dem Herzen zu sprechen. Doch leider tun sie es oft genug.

 

Im Business-Kontext sind es dann eben die vermeintlichen "Das macht man aber so!"s oder die Annahme, je komplexer, verschwurbelter und mit ausreichend Floskeln und Worthülsen versehener eine Aussage ist, umso schlagkräftiger. 

 

Das mag sein, aber der Schlag macht vor allem eins: Die Tür zu, die Aufmerksamkeit ist dahin und vermutlich habe ich schon während des Hörens nicht mal zu- sondern weggehört und gedanklich Fluchtübungen vollführt, meinen nächsten Einkaufszettel geschrieben oder mich tiefenentspannt in andere Dimensionen begeben.

 

Echte Sprache zeigt unsere Einzigartigkeit  

Seien wir mal ehrlich, wir spüren sofort, ob unser Gegenüber es ernst meint, mit uns, mit dem, was er sagt. Und seine Worte berühren uns dann, wenn wir eben auch (und sei es "nur" unbewusst) darauf vertrauen können, dass das Gesagte stimmt, übereinstimmt mit dem, was wir sonst noch wahrnehmen in der Begegnung. Das ist weit mehr als die passenden Worte parat zu haben.

 

Authentische Sprache und "echtes" Sprechen - für Menschen, Marken und Unternehmen - entsteht, wenn wir uns erlauben und trauen, echt zu sein. Wenn wir das für uns WESENtliche kennen und dies zum Ausdruck bringen können. Wenn wir klare Worte finden, statt Bull***t-Bingo oder Schachtelsätze verwenden. Okay, Schachtelsätze sind erlaubt. Für Blogbeiträge. Also, für meine jedenfalls.

 

Spaß beiseite... 

Nein, eben nicht, denn gerade der darf sein. Sprache und Worte können einfach unfassbar viel Freude bereiten. Warum also quälen wir uns (und im Zweifelsfall andere) also so oft mit Floskeln und halbherzigen Aussagen? 

 

Klartext spart Zeit. Klartext bringt uns weiter. Klartext kann angesichts komplexer Situationen und Herausforderungen durchaus anspruchsvoll sein. Doch es lohnt sich, den eigenen Ausdruck zu präzisieren, Feinheiten und Individualität zu erlauben, denn Hand aufs Herz: Genau danach sehnen wir uns. 

 

Genau deshalb gibt's jetzt Floskel-Detox.

Um zu zeigen, dass es auch anders geht. Dass man mit Worten wunderbar spielen kann.

Um meine Liebe zur ausgefeilten Formulierung und meine Leidenschaft für echtes Ausdrucksvermögen zu verbinden.

Um den Blabla-Ausstoß im laufenden Jahr deutlich zu reduzieren oder einfach auch die Menschen, die meine Beiträge lesen, noch ein bisschen mehr für kluge, bewusste Wortwahl zu begeistern.

 

Details zu diesem kreativen Spielraum folgen in Kürze!